In Pankow an der Kopenhagener neben der kultigen Kneipe „Kohlenquelle“ geht es auf einem angenehm ollen Fußgängersteg über die Bahntrassen. Hier sieht Ostberlin noch ein bischen wie Ostberlin aus. Noch ist hier nicht alles im großen seelenlosen Stil kaputtmodernisiert. Vor einigen Jahren, bevor Investoren und Hippster in die Stadt einfielen, an einem kalten langweiligen Wintertag, streunten mein Bruder und ich zufällig in die Kohlenquelle, wo gerade der „Tatort“ auf dem Großbildschirm lief. Ein paar Leute hockten wie im heimischen Wohnzimmer davor und ich genoß diesen unspektakulären Abend sehr. Lange her. Heute ist alles von den Daueraufgeregten besetzt und steht als Geheimtipp in hundert Reiseführern. Man kann nichts mehr ganz für sich im Stillen entdecken, was nicht schon längst mehrere Google-Bewertungen hat. Nervt.
Die Zeichnung entstand im Juli 2022. Eigentlich laufen auch ständig Leute über den Steg, aber die habe ich leider nicht mitgezeichnet. Der kleine Platz eignet sich wie eine Bühne gut zum Beobachten, hier kann man öfter zeichnen! Und die Kohlenquelle selbst zeichne ich euch auch noch – an einem kalten langweiligen Wintertag.
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